1. Caravaggio sitzt mit einer Blume im Haar unter einem Baum. Das Sonnenlicht bricht durch die schillernden Blätter und zeichnet bewegte Muster. C. singt über Licht und Dunkel und über Rom, wo er seine Kunst zur Geltung bringen will. (Video oben rechts / right above) 02:15
2. In der Werkstatt des Cavaliere Cesare d’Arpino moquiert sich C. – als Amor verkleidet (siehe Gemälde „Amor vincit omnia“ ) - vor den übrigen Lehrlingen über die Malerei des Meisters, der daraufhin wütend ins Studio stürzt und ihn vor die Tür setzt. 06:00
3. Die Unterschicht Roms gibt sich ein Stelldichein auf dem Piazza Navona. C. gesellt sich zu Lena und Filide, die ihn ironisch über seinen Hinauswurf bedauert und darüber aufklärt, was in ihrem Leben zählt: Bread for my flesh. Lena singt eine Arie voll zarter Bewunderung für seine Malerei (Gemälde: Knabe mit Fruchtkorb). Der Kunsthändler Valentino tritt auf und engagiert ihn für eine Ausstellung. 14:00
4. In den Austellungsräumen Valentinos sind die Kunstkenner voll Erstaunen über die neuartige Kunst C.’s, der sich abseits in heimlicher Freude über den Erfolg zeigt. Kardinal del Monte bietet ihm seine Förderung an, ja lädt ihn in seinen Palast, damit er dort in Ruhe und sorgenfrei schaffen kann. 06:00
5. Ein Lautenspieler singt in del Montes Palazzo (Gemälde:Der Lautenspieler). C. geht innerlich auf Abstand zu der in seinen Augen überzogenen Künstlichkeit dieses Elfenbeinturms. Es zieht ihn zurück zum Piazza Navona, wo er allein Inspiration zu finden hofft. Filide ist neugierig, zu erfahren, wie er sich als Günstling Del Montes hier herumtreiben könne, aber auch, daß den Fürsten und Kardinälen allerhand Schlechtes nachgesagt wird. C. weist dies mit zurück. Der Kardinal würde ihn nur seiner künstlerischen Integrität wegen schätzen. C. arrangiert daraufhin aus einer zusammengewürfelten Gruppe von Straßenleuten die Vorlage für seinen ersten großen Auftrag, ein Tryptichon für die Kirche San Luigi dei Francesi: (siehe Gemälde:Die Berufung des Matthäus). 07:00
6. Eine Prozession von Klerikern schreitet in den Kirchenraum von San Luigi dei Francesi, wo das neue Gemälde enthüllt werden soll. Del Monte spricht einführende Worte. Die anfängliche Verwunderung der Menge ist dabei, in Begeisterung umzukippen, da äußert sich einer von ihnen zweifelnd über die aus dem gewöhnlichen, täglichen Leben gegriffenen Figuren und die brüske Art der Darstellung: staubig, rußig und ärmlich. C. kann die Bedenken zerstreuen. Die allgemeine Begeisterung bleibt ungebrochen und C. wird zum „Egregius in urbe pictor“ – zum „größten Maler in Rom“ - ausgerufen. 05:30
7. Der Maler Baglione und seine Kumpane, darunter Ranuccio Tommassoni, sitzen in Bagliones Wohnung, voller Ingrimm auf C.’s Erfolg. Baglione beschimpft unflätig diese Art zu malen und bringt sie in Zusammenhang mit moralischer Verworfenheit. Er ruft das Gemälde „Amor vincit omnia“ in Erinnerung, verweist auf die angebliche Lüsternheit und nennt es „a devil’s offering“ - ein teuflisches Angebot. Nur einer der Anwesenden sieht darin fashion und novelty. Die anderen beschwören einhellig C.’s baldigen Fall und Untergang. 04:30
8. In einer Taverne am Piazza Navona berichtet C. Filide und Lena, ihm sei von übler Nachrede seitens Baglione zu Ohren gekommen. Beide Frauen versuchen, ihn zu beschwichtigen, können ihn aber nicht bändigen. C. läßt sich aus einem kleinen Mißgeschick des Kellners heraus dazu hinreißen, diesem eine Platte heißer Artischocken ins Gesicht zu schleudern. Der Tumult endet mit dem Erscheinen der Militia und der Verhaftung C.’s. (Gemälde „Verhaftung Christi“). Die übrigen Tavernenbesucher stellen die Frage, was in den Tiefen des Gefängnisses nun aus seiner so kometenhaft aufgestiegenen Berühmtheit werden soll. 06:15
9. In der Dunkelheit des Verließes sinnt Caravaggio darüber nach, ob seine mißliche Lage schon der erste Vorgeschmack auf die Verdammnis sei. Das Dunkle in ihm selbst scheint wie eine mächtige Welle des Bösen über ihn hereinzubrechen und ihn vom Strand seines Lebens in den Abgrund zu reißen. Die Sträflinge verheißen ihm, er werde für dieses kleine Verbrechen nicht den Tod leiden. Ein Wärter tritt ein und führt ihn vor den Magistrat. Caravaggio wird dem Kellner gegenüberstellt, der die Gewalttat schildert. Caravaggio plädiert auf „nicht schuldig“. Der Richter sieht keine Alternative zu einem Schuldspruch. Da erscheint Del Monte und bittet um Gnade für Caravaggio. Gegen die Zahlung eines Schmerzensgeldes ist das Opfer bereit, seine Anklage zurückzuziehen. 08:00
10. In seiner Privatkapelle redet Del Monte Caravaggio ins Gewissen, er solle das Herumstreunen und Huren aufhören. Er riskiere seine Seele. Caravaggio dankt ihm zuerst für alles Gute, möchte sich entschuldigen und verweist auf sein Inneres. Was in ihm rumore, würde alles Irdische übersteigen: "Licht und Dunkel - das ist die Welt". 11. Lena sitzt Caravaggio Modell für das Gemälde „Madonna der Pilger“). 03:00
12. Auch Del Montes Eintreten für das neue Gemälde „Madonna der Pilger“ kann die Priesterschaft nicht zum Einlenken bewegen. "Schmutzige Füße" sind für sie inakzeptabel. 02:20
Baglione ist hocherfreut über Caravaggios Mißerfolg. Tomassoni zeigt ihm einen der obszönen Verse, die Caravaggio über ihn verfasst hat. Daraufhin stachelt Baglione Tomassoni, der gerne bereit ist, Caravaggio eine Lektion zu erteilen, zusätzlich an. 03:15
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(15) Caravaggio sits with his friends at Piazza Navona. Lena and Filide try to calm his rage about Baglione. Caravaggio makes the girls laugh with jokes about him. Suddenly, Tomassoni occurs with a band of young bloods. He starts to talk to Caravaggio in a provocative way just to the point when both draw their swords. Tomassoni receives a stab in the abdomen. Under the screams and the horror of those present Caravaggio takes flight.
End of the 1st act
The duration of the 1st act is about 1h 15 min - metronome time.
(16) STAGE RIGHT: Baglione and friends discuss how tu hunt Caravaggio to his doom, followed by Del Monte (CENTER STAGE) who angrily complains Caravaggio's foolishness and writes a letter to the Pope in order to plead on his behalf. Then (STAGE LEFT), Lena expresses her longing to see C. again. Filide encourages her by telling that Del Monte will plead his case before the highest court. Afterwards, all three groups become visible - each of them ignoring the others - and sing a quintet together with men's choir (Baglione's friends).
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(17) Caravaggio is at a funeral ceremony in the Basilica of Naples. The choir sings "Libera me..." and starts to interact with Caravaggio talking about his future. The lights go down. When they come up again they reveal Baglione with his friends striding about the scene. Caravaggio "must not return."
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(18) A knight brings Caravaggio the invitation of the Order of Malta to come to Malta. Caravaggio hits and climbs a ship. "By miraculous release"
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(19) Caravaggio is welcomed by Alof de Wignacourt and the other knights in Malta. He is to perform his art for the glory of God. After a first welcome scene and introduction to the spirit of the Order of Malta, Caravaggio takes the theme of St. John the Baptist for his painting, more precisely his execution. De Wignacourt is thrilled and takes him for the Order as a knight.
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(20) Cardinal del Monte appears before the Pope to ask him for pardon for Caravaggio. (Chorus)